Austernfischer

Austernfischer

Haematopus ostralegus

Gewicht500-800 g
Größe40-45 cm
VerbreitungEuropa, Nordafrika, Westsibirien, Ostasien, Nordamerika
LebensraumStrände, Wattflächen, Salzwiesen
ErnährungMuscheln und anderen Weichtiere
Alterbis 36 Jahre
IUCN-Statuspotenziell gefährdet

Wissenswertes

Austernfischer sind Watvögel, die vor allem an den Küsten der Nordsee, des Mittelmeers und des Nordatlantiks verbreitet sind. Zum Überwintern ziehen sie bis an die Meeresküsten des Nahen Ostens und Afrikas. Ihre Lebensweise und die Fortpflanzung sind eng mit den Gegebenheiten des Lebensraums verknüpft und machen sie damit zum wichtigen Bestandteil des Küstenökosystems. Trotz außerordentlich weiter Verbreitung nimmt der Bestand an Brutpaaren rasch ab. Die europäische Population gilt bereits als gefährdet.

 

Nachwuchs

Austernfischerpaare gehen oft langfristige Bindungen ein und verteidigen ihr Brutgebiet gemeinsam. Ihre Nistplätze suchen sie auf Sandstränden, in vegetationsarmen Gebieten oder auf Kiesbänken. Das Gelege mit 2-4 Eiern wird in einer flachen Mulde von beiden Elternteilen bebrütet. Nach der Brutzeit von etwa 3 Wochen kümmern sich beide Elternteile intensiv um die Aufzucht der Küken.

 

Besonderheiten

Austernfischer sind tag- und nachtaktiv. Sie richten sich stark nach den Gezeiten. Während der Ebbe suchen sie auf Muschelbänken und im Schlick nach Nahrung. Ihre langen, kräftigen Schnäbel sind speziell für das Aufbrechen von Muscheln und anderen Weichtieren geeignet.

Austernfischer können insgesamt zwischen neun verschiedenen Rufen unterscheiden. Das Trillerspiel, bei dem der Vogel den Hals streckt, den Schnabel gegen den Boden richtet und einen Alarmruf ausstößt, ist besonders typisch. Mit diesem Ruf begrüßt sich das Austernfischerpaar, aber es dient auch zur Vertreibung von Rivalen. Durch die Rufe können sich die verschiedenen Arten der Austernfischer im selben Brutgebiet unterscheiden.

 

Erkennungsmerkmal

Austernfischer haben ein markantes Gefieder, durch das sie sich stark von anderen Arten unterscheiden. Kopf, Hals und die Oberseite des Körpers sind schwarz, die Unterseite ist weiß und die langen, schmalen Flügel haben eine auffällige weiße Zeichnung. Die roten Beine stechen besonders hervor. An den Füßen haben sie keine Hinterzehe. Der lange Schnabel ist orange-rot und kann in der Form je nach Nahrungsangebot variieren. Um ihre Augen zieht sich ein auffällig roter Rand, der zur charakteristischen Erscheinung des Vogels beiträgt.