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Alte Bekannte kehren zurück: Tierpark + Fossilium Bochum begrüßt eine neue Gruppe Zwergseidenäffchen

Das Südliche Kugelgürteltier - „Hektor“ - im Tierpark + Fossilium Bochum hat neue Mitbewohnerinnen bekommen. Fünf weibliche Zwergseidenäffchen bewohnen nun ebenfalls die dschungelartige Tieranlage und bereichern den Tierpark um eine neue, aber nicht ganz unbekannte Art. Zwergseidenäffchen lebten bereits früher im Bochumer Zoo. Im vergangenen Jahr wurde die Anlage jedoch aufwendig renoviert: Von kleineren kosmetischen Reparaturen über die Installation einer neuen Deckendämmung sowie einer LED-Beleuchtung bis hin zur Neugestaltung und –bepflanzung des Innenraums. Besonders auffällig ist jedoch die Außenanlage, deren Volumen nahezu verdoppelt wurde. Zukünftig werden die kletterbegeisterten Neuzugänge die verschiedenen Höhen und Ebenen dieses Areals in vollen Zügen auskosten können.


Mit den neuen Bewohnerinnen ist nun die kleinste Art aus der Familie der Krallenaffen wieder im Bochumer Tierpark vertreten. Zwergseidenaffen wiegen nur ca. 85 bis 140 g – also etwa so viel wie eine Tafel Schokolade und werden rund 15 cm groß. Sie leben reviergebunden in sozialen Gruppen, deren Mitglieder ihre Beziehung durch gegenseitige Fellpflege festigen. „Ihr natürliches Verbreitungsgebiet liegt in Südamerika, genau wie das des Gürteltieres, sodass die Vergesellschaftung bei uns im Tierpark einen typischen Einblick in den Lebensraum gewährt, in welchem sich beide Arten begegnen könnten“, erklärt Jens Stirnberg, Diplom-Biologe und Abteilungsleiter der Zoologie, und ergänzt: „Allerdings bevorzugt das Gürteltier den Aufenthalt am Boden, während die Primaten im hohen Geäst der Bäume in ihrem Element sind – was ein friedliches Zusammenleben aber umso mehr ermöglicht.“


Mit der Übernahme der Primaten aus dem Kölner Zoo sowie durch ihre Vergesellschaftung mit dem Südlichen Kugelgürteltier zeigt der Bochumer Tierpark einen weiteren Teil seines engagierten Programmes zur Erhaltung bedrohter Tierarten. Zoodirektor Ralf Slabik erläutert das Haltungskonzept: „Wir zeigen hier einen kleinen Ausschnitt einer Lebensgemeinschaft des südamerikanischen Regenwalds. Eine Stellvertreterart, wie das niedliche Zwergseidenäffchen, ermöglicht einen emotionalen Zugang zu Gefährdungen, denen diese Tiere ausgesetzt sind. Wir müssen begreifen, wen es betrifft, wenn Wälder gerodet werden und dass es ein globales Problem ist, wenn Arten aussterben, ganze Ökosysteme zusammenbrechen und der Mensch damit letztlich auch sich selbst seine eigene Lebensgrundlage entzieht. Im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung fördern wir das Bewusstsein dafür und entwickeln zusammen mit unseren Besuchenden Handlungsoptionen, um gemeinsam für den Erhalt der Artenvielfalt und den Naturschutz eintreten zu können.“

 

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