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Digitalisierung, Inklusion und Artenschutz - Zukunftsstrategien der Zoos Seminar der Deutschen Tierpark-Gesellschaft im Tierpark + Fossilium Bochum

Der Tierpark + Fossilium Bochum war in dieser Woche Treffpunkt für Tiergärtner aus ganz Deutschland. Rund 60 Mitgliedsinstitutionen der Deutschen Tierpark-Gesellschaft e.V. (DTG) kamen für ihr jährliches Seminar in Bochum zusammen. Wie sieht eine erfolgreiche Umweltbildungsarbeit aus und wie kann sie zu mehr Inklusion in unserer Gesellschaft beitragen? Welche Chancen und Herausforderungen bieten Digitalisierungsstrategien für zoologische Einrichtungen? Diesen und weiteren zentralen Fragen aus dem vielfältigen Aufgabenspektrum zoologischer Gärten stellten sich die Seminarteilnehmenden. Zu Gast waren außerdem Bochums Stadtkämmerin Dr. Eva Maria Hubbert, die die Teilnehmenden in Bochum begrüßte, sowie Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen-Wildgehege-Verbandes (DWV), der Gemeinschaft der Zooförderer (GdZ), des Berufsverbandes der Zootierpfleger (BdZ) und der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP).

 

Ralf Slabik, Zoodirektor des Bochumer Tierparks und Vizepräsident der Deutschen Tierpark-Gesellschaft erläutert: „Moderne, wissenschaftlich und interdisziplinär geführte, zoologische Einrichtungen sind von entscheidender gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Bedeutung. Dies zeigt sich allein an den rund 80 Millionen Menschen, die jährlich einen der rd. 340 verbandlich organisierten Zoos in Deutschland besuchen.“ Als Gastgeber gab der Tierpark seinen Fachkolleginnen und –kollegen im Zuge des dreitägigen Seminars Einblicke in seine Arbeit. Dabei standen vor allem solche Projekte im Fokus, die in puncto Digitalisierung und kulturelle Teilhabe neue Maßstäbe setzen. „Unsere tierparkeigene Smartphone-App vereint modernste Technologien und barrierefreie Angebote, die ein gemeinsames Tiererlebnis für alle Menschen ermöglichen. Dieses komplexe und intelligente System bietet nicht nur Übertragungspotenziale für andere tiergärtnerische Einrichtungen, sondern für die gesamte Kultur-, Bildungs- und Freizeitbranche – und darüber hinaus“, führt Ralf Slabik dazu an. Zusätzlich waren auch Projekt- und Kooperationspartner des Tierparks wie die Softwareentwicklungsfirma netzfactor GmbH, der Ticketshop-Anbieter TicketPAY Europe GmbH sowie die Vereine ZooGrün e.V. und NaturGarten e.V. als Gastredner geladen, um über die Zusammenarbeit und Chancen für die Zoobranche zu referieren. Gerade die Kooperation zwischen dem Tierpark + Fossilium Bochum und dem NaturGarten e.V. ist beispielhaft für gelungenen, lokalen Artenschutz. Im Rahmen einer Führung konnten die Seminarteilnehmenden unter anderem das gemeinschaftlich angelegte Areal in Augenschein nehmen, welches durch sein Gestaltungs- und Bepflanzungskonzept heimischen Insekten als Futterquelle, Schutzraum und Brutstätte dient.

 

 

 

Neben dem Bochumer Tierpark wurden mit dem Tierpark Hamm und der Kamp-Lintforter Spiel- und Tieroase (kurz: KALISTO) noch zwei weitere DTG-Mitglieder im Laufe des Seminars besucht. „Die Netzwerkarbeit aller verbandlich organisierten Institutionen der Zoogemeinschaft ist Grundlage und Zukunftsaufgabe zugleich“, erklärt DTG-Präsident Gert Emmrich und fährt fort: „Die gemeinsame und stetige Weiterentwicklung von Qualitätsstandards hinsichtlich des Tier-, Mitarbeitenden- und Besuchendenwohls und deren Umsetzung durch partnerschaftliche, unterstützende und fördernde Zusammenarbeit sind essenziell für den Fortbestand moderner Zoos, Tier- und Wildparks.“

 

Die Deutsche Tierpark-Gesellschaft vereint derzeit über 100 Mitglieder aus Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden und ist damit die mitgliederstärkste Zoovereinigung im deutschsprachigen Raum. Die DTG ist Mitglied des Weltzooverbandes (WAZA), assoziiertes Mitglied im Verband der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) und steht in ständigem Austausch mit dem DWV sowie weiteren tiergärtnerischen Fachverbänden.

 

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