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Gepunktetes Familienglück im Tierpark + Fossilium Bochum Flachlandpakas haben Nachwuchs!

Ein braunes Fell mit weißen Punkten, aber ein Reh ist es nicht. Das Gebiss eines Nagetieres, aber ein Meerschweinchen ist es auch nicht. Na, um was für ein Tier handelt es sich denn nun bei dem jüngsten Zuwachs im Tierpark + Fossilium Bochum? Es ist das Jungtier der Flachlandpakas, welches Mitte August geboren wurde und inzwischen auch immer häufiger für Besuchende des Tierparks zu sehen ist. „Für uns sind es großartige Nachrichten, dass unsere Pakas bereits das zweite Jahr in Folge erfolgreich ein gesundes Jungtier großziehen“, freut sich Zoodirektor Ralf Slabik. „Wie auch bei ihren Mitbewohnern, den Totenkopfaffen, liegt das Verbreitungsgebiet der Pakas in Südamerika. Als Bewohner tropischer Wälder sind sie wichtige Botschafter ihres so wertvollen, aber hochbedrohten Lebensraums.“


Das fünf Wochen alte Paka-Jungtier aus dem Bochumer Tierpark ist aktuell noch kaum größer als ein Meerschweinchen. Ausgewachsen wird es aber eine Kopf-Rumpflänge von 60 – 80 cm erreichen. Mit dieser Körpergröße gelten Pakas nach dem Wasserschwein und den Pakaranas zu den drittgrößten Nagetieren Südamerikas. Wie seine Eltern ist auch der Nachwuchs überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Mit Hilfe ihrer angepassten Augen und ihres guten Geruchsinns können sich die Tiere jedoch problemlos in der Dunkelheit orientieren. Die ersten Tage nach der Geburt verbrachten Mutter und Kind geschützt in ihrer Schlaf- und Wurfbox. „Inzwischen sieht man die junge Familie aber auch häufiger zu dritt während ihres Mittagsnacks in der Anlage“, verrät Diplom-Biologe Jens Stirnberg, Abteilungsleiter der Zoologie, und ergänzt: „Paka-Jungtiere sind bereits nach der Geburt voll entwickelt, lauftüchtig und können feste Nahrung zu sich nehmen.“ Als Nagetiere ernähren sich Pakas rein pflanzlich. So stehen verschiedene Pflanzenteile, wie Blätter, Triebe Stängel, Wurzel und Früchte auf ihrem Speiseplan. Während die Flachlandpakas den Boden ihrer Anlage im Tierpark für sich beanspruchen, springt über ihnen eine Gruppe von Totenkopfaffen durchs Geäst. Dabei kann es vorkommen, dass die neugierigen und zuweilen übermütigen Affen sich ungefragt an dem bunten Obst- und Gemüseteller ihrer Untermieter bedienen und die eine oder andere Portion stibitzen. Die Vergesellschaftung der beiden südamerikanischen Säugetierarten gewährt Besuchenden einen Einblick in die Artenvielfalt ihres natürlichen Lebensraums. Während die Bestände der Primaten bereits besorgniserregend schrumpfen, gelten Flachlandpakas laut der Weltnaturschutzbehörde IUCN als (noch) nicht gefährdet. Die menschengemachte Zerstörung des Lebensraumes der Tiere bedroht aber auch ihre Zukunft. Lange Zeit wurden Pakas außerdem für den Fleischgewinn bejagt. Dies ist inzwischen aber verboten und der internationale Handel wird durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen reguliert.

 

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