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Umweltschutz macht Schule: Schüler:innen der Matthias-Claudius-Gesamtschule erforschen Plastikmüll und seine Folgen im Tierpark + Fossilium Bochum

Es schwimmt in einer Menge von Millionen von Tonnen in unseren Weltmeeren, wo es Tausende von Jahren überdauern wird: Plastik. Von großen Kunststoffprodukten, über Geisternetze bis hin zu mikroskopisch kleinen Partikeln – Plastikmüll ist für das Leben in Flüssen, Seen und Meeren eine der größten menschengemachten Bedrohungen. Die Gefahr liegt aber nicht nur im bereits vorhandenen Müll. Schon bei der Produktion von Kunststoff entstehen Treibhausgase, die den Klimawandel erheblich befeuern. Eine ganze Woche lang haben sich die Schüler:innen der Jahrgangsstufe sechs an der Matthias-Claudius-Gesamtschule (MCS) in Bochum dem Thema „Klima“ gewidmet. In Kooperation mit dem Tierpark + Fossilium Bochum wurde dabei das Umweltproblem „Plastikmüll“ und seine Folgen genauer unter die Lupe genommen.

 

Während ihres Workshops im Tierpark besuchten die Schüler:innen unter anderem die Seehunde und Watvögel in den Nordseewelten und die tropischen Korallenfische im Aquarienhaus. Bei der Beobachtung der Meerestiere in ihren naturnahen Lebensräumen wurde gemeinsam überlegt, wie Plastikmüll den Lebewesen zum Verhängnis werden kann. „Jedes Jahr sterben 1.000.000 Seevögel und 100.000 Meeressäuger durch Plastikmüll“, erklärt Zoobegleiterin Alex Kuhn der Gruppe beim Blick in das Becken der Seehunde. „Tiere verwechseln Plastikteile mit Nahrung, nehmen Mikroplastik auf oder verfangen sich in Netzen,  sodass sie qualvoll verenden.“ Nach dem Rundgang durch den Zoo vertieften die Schüler:innen ihre Erkenntnisse durch praktische Experimente in der Zooschule. „Ich finde es besonders spannend, dass wir hier selbst aktiv werden können, in dem wir beispielsweise Mikroplastik aus Kosmetikprodukten unter der Lupe betrachten oder den Abrieb von Autoreifen mit Hilfe von Radiergummis nachahmen“, berichtet Max (12). In der Gruppe wird schließlich diskutiert, was jede:r selbst im Alltag tun kann, um Plastik zu vermeiden. „In unserer Schulkantine haben wir bereits auf plastikfreies Geschirr umgestellt und Zuhause verwenden wir nur feste Seife und achten beim Kauf auf mikroplastikfreie Produkte“, erklärt die zwölfjährige Frieda. Für die Schulleitung der Matthias-Claudius-Gesamtschule ist es ein wichtiges Anliegen, dass die Schüler:innen frühzeitig für den Umwelt- und Klimaschutz sensibilisiert werden, aber auch gezielte Handlungsoptionen für sich erarbeiten können. „Genau hier setzen wir mit unserer Zoo- und Museumspädagogik im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) an“, betont Zooschulleiterin Judith Becker. „Jeder Mensch ist für die Gestaltung unserer Zukunft mitverantwortlich. Daher fördern wir am außerschulischen Lernort „Zoo“ aktiv das Verständnis für biologische und ökologische Zusammenhänge, sowie für unseren menschlichen Einfluss auf die Umwelt.“

 

Neben dem Tierparkbesuch befasste sich die Jahrgangsstufe sechs mit dem Treibhauseffekt, veranstaltete eine Second-Hand-Tauschbörse und erstellte Nachhaltigkeits-Kartenspiele. Für die Projektwoche zum Thema „Klimaschutz“ haben sich die Schüler:innen selbst stark gemacht. „In diesem Jahr haben wir in der gesamten Schule neue Themenschwerpunkte für die Projektwochen gesetzt.“, erklärt Luana Malzahn, Schüler:innensprecherin der MCS. Während der sechste Jahrgang sich dem Klima widmete, arbeiteten andere Klassen an Projekten zu Sexualkunde oder gegen Diskriminierung. Luana fährt fort: „Klimawandel, Umweltzerstörung und Diskriminierung werden unsere Generation auch zukünftig vor große Herausforderungen stellen. Damit wir als Gesellschaft diese Krisen meistern können, braucht es in den Schulen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).“

 

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