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Feuerwerk?! NEIN DANKE!

Das neue Jahr 2024 begann in unmittelbarer Nähe und Nachbarschaft zu unserem Bochumer Tierpark mit einem Verzicht auf Feuerwerk.

 

Dafür ganz, ganz herzlichen Dank an alle Menschen, denen verantwortungsbewusstes Handeln noch immer etwas bedeutet und die zunächst freiwillig auf das Feuerwerk in der Silvesternacht verzichtet haben.

 

Viele andere Menschen werden es allerdings nicht wissen, dass das bundesweite Böllerverbot auch in der Silvesternacht gemäß § 23 Abs. 1 Erste Verordnung zum Sprengstoffgesetz (1. SprengV) in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Seniorenheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen gilt.

 

Der Tierpark Bochum ist aufgrund seiner bautechnisch besonderen Gebäude und Anlagen als brandempfindliche Einrichtung einzustufen, liegt zudem in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Krankenhäusern und einer Seniorenpflegeeinrichtung, sodass unstrittig das Abbrennen von Feuerwerkskörpern in der Nähe auch rechtlich verboten ist.

 

Darüber hinaus bedeutet die Silvesterknallerei für Haus-, Wild- und Nutztiere vermeidbaren Stress, Panik und Angst, bis hin zur Todesangst. Das Team des Bochumer Tierparks war mit mir in der Silvesternacht bei seinen Pfleglingen, wir haben völlig verstörte Pinguine und Seehunde durch unsere Gegenwart und Ansprache beruhigt, wir haben Außenanlagen und Nachthäuser zur Orientierung beleuchtet und alles Erdenkliche getan, um die Angstzustände unserer Pfleglinge in dieser und bisher in jeder Silvesternacht so gut es geht aufzufangen.

 

Würden wir unsere Tiere fragen, ob ein Silvesterfeuerwerk für sie gerechtfertigt wäre, dann würden sie wohl alle mit einem klaren und eindeutigen NEIN antworten.

 

Würden wir die Menschen fragen, die für andere Menschen und für unsere Mitgeschöpfe Verantwortung tragen, fragen, dann wäre deren NEIN genauso klar und eindeutig.

 

Hoffen wir also, dass die Zahl der Menschen, die aus vielerlei Gründen zukünftig freiwillig auf ein Silvesterfeuerwerk verzichten werden, stetig steigt. Bestimmt findet in Zukunft eine Mehrheit eine ihrer vorhandenen Intelligenz angemessene Positionierung, wenn es um Themen wie „Feuerwerk als Waffe gegen helfende Menschen“, „Feuerwerk als Verletzungs- und Todesrisiko bei unsachgemäßem Gebrauch“, „Feuerwerk als Gesundheitsschädiger durch Feinstaubbelastung“, „Feuerwerk als volkswirtschaftlicher Nonsens“, „Feuerwerk als Faktor der Umweltverschmutzung“ oder „Feuerwerk als psychischer Belastungsfaktor für besonders gefährdete Mitmenschen und alle Tiere“ geht.

 

Vertrauen wir auf einen Sieg der Intelligenz von Menschen über die Dummheit von Knallern! Dies ist sicherlich nicht nur mein Wunsch für 2024!

 

Ralf Slabik – Geschäftsführer und Zoodirektor

 

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