Internationaler Tag der biologischen Vielfalt am 22. Mai 2025
Internationaler Tag der biologischen Vielfalt am 22. Mai 2025
Zoologische Einrichtungen: Schlüsselakteure im Kampf für den Erhalt der Artenvielfalt
Kleve/Bochum, 22. Mai 2025 – Anlässlich des Internationalen Tags der biologischen Vielfalt betont die Deutsche Tierpark-Gesellschaft e.V. (DTG) die zentrale Rolle zoologischer Einrichtungen beim Schutz bedrohter Tierarten und der Bewahrung globaler wie lokaler Biodiversität. Als Bundesverband von über 100 zoologischen Einrichtungen in Deutschland vertreten wir eine starke Gemeinschaft, die sich tagtäglich für Artenschutz, Umweltbildung und nachhaltige Zukunftsgestaltung einsetzt.
Artenschutz konkret: Was Zoos leisten
Zoologische Einrichtungen sind weit mehr als Orte der Freizeitgestaltung – sie sind lebendige Kompetenzzentren für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Ihre Aufgaben im Artenschutz sind vielfältig und hochrelevant:
- Erhaltungszucht bedrohter Arten: Viele zoologische Einrichtungen beteiligen sich an internationalen und nationalen Zuchtprogrammen, um genetisch stabile Populationen bedrohter Arten zu sichern.
- Wiederauswilderungsprojekte: Erfolgreiche Wiederansiedlungen von Arten wie dem Europäischen Wisent oder dem Waldrapp in ihre natürlichen Lebensräume zeigen die Wirksamkeit koordinierter Schutzmaßnahmen.
- Forschung für den Artenschutz: Zoologische Einrichtungen betreiben und fördern wissenschaftliche Studien zu Tierverhalten, Genetik und Ökologie.
- Schutzprojekte in Herkunftsländern: Viele zoologische Einrichtungen und auch die DTG unterstützen Schutzgebiete und Bildungsprojekte in den Heimatregionen bedrohter Arten.
Politische Unterstützung jetzt notwendig
Die Deutsche Tierpark-Gesellschaft begrüßt ausdrücklich, dass zoologische Einrichtungen im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung Erwähnung finden. Nun müssen den Worten auch Taten folgen. Wir fordern die Politik auf, folgende Maßnahmen umgehend umzusetzen:
- Einbindung von zoologischen Einrichtungen als Säulen in die nationalen Biodiversitätsstrategien – als feste Partner im Naturschutz, mit klaren Zuständigkeiten und finanziellen Mitteln.
- Finanzielle Förderung von Artenschutzprogrammen – insbesondere für Erhaltungszucht und Wiederauswilderung von einheimischen Wildtieren.
- Stärkung der Bildungsarbeit in zoologischen Einrichtungen – durch gezielte, durchdachte und für alle Einrichtungen zu beantragende Förderprogramme im Bereich Umweltbildung.
- Investitionen in nachhaltige Infrastruktur – zur Modernisierung und ökologischen Optimierung im Sinne der Nachhaltigkeit zoologischer Einrichtungen.
Bildung für Biodiversität: Lernen mit allen Sinnen
Mit jährlich über 20 Millionen Besucherinnen und Besuchern sind unsere Mitgliedseinrichtungen bedeutende Bildungsorte. Zoologische Einrichtungen vermitteln nicht nur Wissen über Tiere und ihre Lebensräume – sie schaffen emotionale Verbindungen, die zum Handeln motivieren. Tiere mit allen Sinnen zu erleben, berührt Menschen tief und nachhaltig. Diese Erfahrungen fördern ein Verständnis für ökologische Zusammenhänge und die Dringlichkeit des Artenschutzes.
Biodiversität ist nicht nur ein globales Thema – sie ist auch vor unserer eigenen Haustür bedroht. Jeder kann dazu beitragen, diese Bedrohung abzuwenden. Zoos zeigen, wie das geht – durch Bildung, Engagement und konkrete Schutzmaßnahmen.
Wir als Tierpark + Fossilium Bochum, BNE-Regionalzentrum und Mitglied der Deutschen Tierpark-Gesellschaft, leisten regional und direkt vor Ort einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt. So ist z.B. in 2022 und 2023 auf unserem Gelände eine Insektenfläche entstanden – naturnah gestaltet, artenfreundlich angelegt und mit dem Anspruch, als positives Beispiel voranzugehen. Realisiert wurde das Projekt in enger Zusammenarbeit mit der USB Bochum GmbH und den engagierten Ehrenamtlichen des NaturGarten e. V., die mit großem Einsatz, Fachwissen und viel Herzblut gebuddelt, geharkt, gemauert und gepflanzt haben.
Das Ergebnis ist ein wertvoller Lebensraum mit Sandbereichen zum Nisten, heimischen Stauden als Nahrungsquelle sowie Totholz- und Steinstrukturen – ideale Bedingungen für zahlreiche heimische Insektenarten.
Der neue Lebensraum steht exemplarisch für Ziel 15 der Agenda 2030 der Vereinten Nationen: den Schutz, die Wiederherstellung und die nachhaltige Nutzung von Landökosystemen. Und er macht deutlich: Jede und jeder kann einen Beitrag leisten.
Bildunterschriften:
Foto©TPBO_1: Lebensraum für heimische Insektenarten im Tierpark Bochum
Foto©TPBO_2: Wildbienen im Tierpark Bochum
Foto©TPBO_3: Lebensraum für heimische Insektenarten im Tierpark Bochum