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Wiedereröffnung des Otmar Alt-Skulpturenrundwegs

Zehn restaurierte Skulpturen erstrahlen in leuchtenden Farben im Tierpark + Fossilium Bochum

 

Der Otmar-Alt-Skulpturenrundweg im Tierpark + Fossilium Bochum wurde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wiedereröffnet. Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt Bochum, Dr. Sascha Dewender, enthüllten Zoodirektor Ralf Slabik und stellvertretend für den Künstler Otmar Alt seine Tochter, Johanna von Bistram, sowie der Vorsitzende des Freundeskreises der Otmar Alt Stiftung, Michael Schottes, die Leitfigur „Katze“, die alle zehn Skulpturen des „Bochumer Tierzyklus“ auf dem Vorplatz des Bochumer Tierparks repräsentiert.

 

Vor über 30 Jahren widmete Otmar Alt sein bis dato bedeutendstes und umfassendstes Werk dem Tierpark Bochum.  Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums wurde am 20. Juni 1993 der „Bochumer Tierzyklus“ vom damaligen Oberbürgermeister Heinz Eikelbeck vor Vertretenden aus Politik, Wirtschaft und Kultur den Bochumer Bürgern präsentiert. Diese Tierskulpturen, die auch der Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich gemacht werden sollten, dienten als motivische Inspiration für zehn Ölgemälde, zehn Handzeichnungen und zehn Lithografien, die nicht nur von vielen Bochumern erworben wurden, sondern auch das Thema einer Buchpublikation wurden und den Schaffenshöhepunkt des Künstlers abbilden.

 

Anlässlich des 85. Geburtstags von Otmar Alt wurden seine Werke „Katze“, „Löwe“, „Kaltblüter“, „Seehund“, „Brütende Vögel“ und fünf weitere Skulpturen des Ausnahmekünstlers aus Hamm in einem aufwändigen Verfahren wiederaufbereitet und mit strahlend leuchtenden Farben versehen, nachdem sie rund 12.000 Tage Wind und Wetter ausgesetzt waren und viel von ihrer ursprünglichen Farbigkeit eingebüßt hatten. Über neun Millionen Menschen haben seit der Eröffnung in den 90ern somit die Skulpturen im Tierpark + Fossilium Bochum bisher bewundern dürfen.

 

Otmar Alt und seine Verbundenheit zum Ruhrgebiet

 

Der Künstler, der sich in vielfältiger Art für das Ruhrgebiet – beispielsweise für die Bewerbung der Stadt Essen als Europäische Kulturhauptstadt 2010 – engagierte, ist tief mit der Region verbunden und setzt sich mit seiner Stiftung für junge, aufstrebende Künstlerinnen und Künstler ein. Mit seiner unverwechselbaren Art, präzise umrissene Farbfelder wie ein Puzzle zusammenzusetzen und so fantasievolle Werke entstehen zu lassen, werden diese oft der modernen Kunst zugeschrieben und stilistisch in der Pop Art sowie im Neo-Expressionismus verortet. Gemäß seinem Leitgedanken „Kunst muss für alle da sein“ sind seine Werke oft im öffentlichen Raum vorzufinden. Mit seiner verspielten und träumerischen Bildsprache setzt er sich auch mit dem Verhältnis von Mensch, Tier und Umwelt auseinander und verleiht so seinen Skulpturen tierisch-menschliche Züge. Dies spiegelt sich auch in den Skulpturen im Tierpark + Fossilium Bochum wider. Die Figuren regen die Fantasie und Neugier an und integrieren sich in das zoopädagogische Konzept, in dem sich Kinder wie auch Erwachsene spielerisch mit den tierischen Pfleglingen und ihren Pendants von Otmar Alt auseinandersetzen.

 

Langjährige Bewohner erstrahlen in neuen Farben

 

In einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem lokalen Unternehmen Schmelter Metallbau sowie der jungen freischaffenden Künstlerin und Studentin Neele Schmelter verwandelten sich seine Tierskulpturen im Bochumer Tierpark wieder in wahre Schmuckstücke. So wurden zum Beispiel fehlende Applikationen wie Schnurrhaare für die Figur „Löwe“ in Handarbeit neu zugeschnitten und hinzugefügt, diverse Beschädigungen ausgebessert, die verblichenen Farben ab- und aufwendig neu aufgetragen.

 

Während einer Führung, bei der die Skulpturen bewundert werden konnten, erhielten die geladenen Gäste eine Einführung in die Kunst von Otmar Alt und seine Vorliebe für Tiere, insbesondere Katzen. Zoodirektor Ralf Slabik zeigte sich begeistert von dem Ergebnis der herausfordernden Arbeit, die die Restaurierung mit sich brachte: „Ich erinnere mich gerne an die Feier zum 60. Jubiläum des Tierparks im Jahr 1993, als die fantasievollen Skulpturen Teil unserer Einrichtung wurden und freue mich umso mehr, dass diese nun wieder in neuer Farbenpracht zur Geltung kommen.“ Der „Bochumer Tierzyklus“ des Künstlers Otmar Alt, den zehn namhafte Unternehmen wie das Modehaus Baltz, die Privatbrauerei Moritz Fiege, die heutigen Sachverständigen- und Ingenieurbüros Liermann GmbH & Co. KG oder die Fahrzeug-Werke Lueg AG aus Bochum und der Umgebung stifteten, wurde damals an ausgewählten Standorten und im Rahmen eines feierlichen Festaktes der Öffentlichkeit präsentiert. Somit entstand vor über 30 Jahren der Otmar Alt-Skulpturenweg, der seit dieser Zeit auch unter Kunstkennern zu herausragenden Kunst-Highlights gehört.

 

Auch jetzt, kurz nach ihrer Wiederaufstellung, begeistern sie mit ihrem „frischen“ bunten Aussehen kleine und große Besuchende. Zentrale Skulpturen wie die Katze, eingerahmt von einer großen Magnolie auf dem Vorplatz des Bochumer Tierparks, oder der „Kaltblüter“ im Haustierbereich sind schon jetzt innerhalb kurzer Zeit zu beliebten Selfiemotiven und damit – neben der Dinodame „Cera“ von Otmar Alt – zu wahren Publikumslieblingen geworden.

 

Bildunterschriften:

 

Foto©TPBO_1: v.l.: Michael Schottes (Vorsitzender des Freundeskreises der Otmar Alt Stiftung), Johanna van Bistram (Tochter von Otmar Alt), Ralf Slabik (Zoodirektor), Dr. Sascha Dewender (Bürgermeister Stadt Bochum)

 

Foto©TPBO_2: Gruppenfoto Wiedereröffnung

Foto©TPBO_3: Gruppenfoto Wiedereröffnung

Foto©TPBO_4: v.l.: Ralf Slabik (Zoodirektor), Neele Schmelter (Künstlerin), Dr. Sascha Dewender (Bürgermeister Stadt Bochum), Hugo Fiege (Privatbrauerei Fiege), Barbara Hohendorff (Verein Bochumer Tierparkfreunde e.V.), Ernst-Otto Stüber (Oberbürgermeister Stadt Bochum a.D.)

 

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