Zootier des Jahres

Der Ara ist das „Zootier des Jahres 2023“

Die Wildbestände vieler Ara-Arten sind in den vergangenen Jahren deutlich eingebrochen. Am bedrohlichsten ist der Lebensraumverlust, durch die immer stärkeren Eingriffe der Menschen. Von den 19 bekannten Arten sind mehr als die Hälfte gefährdet, vom Aussterben bedroht oder wurden bereits ausgerottet. Mit den Geldern der Artenschutzkampagne "Zootier des Jahres 2023" werden in erster Linie Schutzmaßnahmen für Rotohraras in Bolivien sowie für den Kleinen und Großen Soldatenara in Ecuador umgesetzt und Umweltbildungsmaßnahmen gestartet. Spendengelder, die im Laufe des Jahres gesammelt werden, verstärken die Reichweite der Aktivitäten.

Mit dem Gelbbrustara hält auch der Tierpark + Fossilium Bochum eine Art der sehr intelligenten Großpapageien. Das Verbreitungsgebiet der Gelbbrustaras ist groß und ihre Gesamtpopulation gilt glücklicherweise noch als stabil. Jedoch ist auch bei dieser Art bereits ein besorgniserregender, rückläufiger Trend zu beobachten, was besonders auf die zunehmende Zerstörung ihres Lebensraums durch den Menschen zurückzuführen ist. Unsere beiden Aras hier im Tierpark nehmen somit eine wichtige Botschafterfunktion für ihre wildlebenden Verwandten ein. Mit unserer Bildungsarbeit vermitteln wir nicht nur ihre biologischen Besonderheiten, sondern sensibilisieren außerdem zielgruppengerecht für die akute Bedrohungslage der Aras. Darüber hinaus unterstützen wir als Bronzeförderer finanziell die Schutzprojekte rund um das Zootier des Jahres.

Immer mehr Aras leiden unter „akuter Wohnungsnot.“ Ihre Wälder fallen Viehweiden zum Opfer und die für Aras überlebenswichtigen Brut- und Futterbäume werden für die Holzgewinnung verwendet. Die verbliebenen Lebensräume sind mittlerweile so klein, dass einzelne Umweltereignisse eine ganze Population oder sogar eine komplette Art ausrotten könnten. Auch die Wilderei bedroht die bunten Schönheiten. Aufgrund ihres beeindruckenden Gefieders und ihres intelligenten Wesens sind Aras schon seit langer Zeit als Ziervögel begehrt. Ihr Verkauf verspricht hohe Einnahmen und zusätzlich werden die Papageien wegen ihrer Federn, zum Zeitvertreib oder als Ernteschädlinge gejagt.

Zoologische Gärten als treibende Kraft im Artenschutz

Zoologische Gärten halten und züchten gefährdete Tierarten und eröffnen ihren Besuchenden interessante Einblicke in biologische und ökologische Zusammenhänge. Die Erhaltungszuchtpläne des Europäischen- Zoo- und Aquarien-Verbandes (EAZA) für Aras werden 2023 überarbeitet. Im Rahmen der Erhaltungszuchtprogramme sollen die Zuchtbemühungen in den Zoologischen Gärten für die am meisten bedrohten Ara-Arten verstärkt werden, um den Aufbau stabiler Reservepopulationen voranzubringen. Aras leben monogam mit einem Partner fürs Leben. Dementsprechend anspruchsvoll sind sie auch bei der Partnerwahl. Selbst für erfahrene Zoos und Züchter ist es eine Herausforderung, die intelligenten Vögel nachzuzüchten. Um eine freie Partnerwahl zu ermöglichen, wird daher viel Aufwand betrieben. So etwa in der großen Freiflugvoliere „Aralandia“ im Zoo Wuppertal. Bis zu 40 junge Aras mehrerer Arten können sich hier zu Paaren finden, überwacht und dokumentiert mit moderner Technik. Die Vögel kommen von Mitgliedern der Europäischen Zoogemeinschaft, mit denen der Zoo eng zusammenarbeitet.

Hintergrund zur Kampagne

Mit der Aktion „Zootier des Jahres“ stellen die Initiatoren, die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) und die Deutsche Tierparkgesellschaft e.V. (DTG), zusammen mit der Gemeinschaft der Zooförderer e.V. (GdZ) und dem Verband der Zoologischen Gärten e.V. (VdZ) gefährdete, aber bisher wenig beachtete Tierarten jeweils für ein Jahr in den Fokus der Öffentlichkeit, sammeln Spenden für Schutzprojekte und betreiben selbst Bildungs- und Artenschutzarbeit. Schirmherr der diesjährigen Kampagne ist Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in Nordrhein-Westfalen.
Der Tierpark + Fossilium Bochum engagiert sich als Bronzeförderer für die Kampagne.

www.zootierdesjahres.de

Titelbild: Rob Jansen

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