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Bochumer Bündnis für den Artenschutz – gemeinschaftliche Best-Practice-Initiative von Stadt Bochum, USB Bochum, NaturGarten e.V. und Tierpark + Fossilium Bochum

Am Weltbienentag, der am 20. Mai 2018 von der Gerneralversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde, wird weltweit an die Bedeutung der Bienen für die Menschheit und auch die Bedrohung dieser emsigen Tierchen erinnert. Dies nimmt auch die gemeinschaftliche Best-Practice-Initiative von Stadt Bochum, USB Bochum, NaturGarten e.V. und Tierpark + Fossilium Bochum zum Anlass, um sich für diese Wesen stark zu machen. Der Lebensraum der Wildbienen wird vor allem im urbanen Raum stark beeinträchtigt und geht durch die zunehmende Versiegelung von Flächen immer mehr zurück, was zu dramatischen Bestandsrückgängen führt. Als Bestäuber von Pflanzen – manche Pflanzengattungen werden ausschließlich von bestimmten Wildbienenarten bestäubt -  sind sie für ein intaktes Ökosystem und damit auch für den Menschen unerlässlich. Durch die Nutzung neuer Bodensubstrate, die Errichtung von Trockenmauern und durch eine vielfältige, insektenfreundliche Bepflanzung spricht die Initiative eine größtmögliche Artenvielfalt an.Klimawandel, Lebensraumzerstörung und Biodiversitätsverlust sind die globalen Herausforderungen unserer Zeit, denen problemlösend nur begegnet werden kann, indem die Bevölkerung für ökologische Zusammenhänge sensibilisiert wird. Die Schaffung eines Bewusstseins für die Verantwortung, die der Mensch trägt und die Vermittlung von Handlungsoptionen, die nachhaltig dazu beitragen das Ökosystem Erde zu erhalten, stehen dabei im Vordergrund. 

 

In diesem Zusammenhang wurde unter der Leitung der städtischen Stabsstelle für Klima & Nachhaltigkeit ein Klimabildungsnetzwerk gegründet, das verschiedenste Einrichtungen, Unternehmen und Ämter der Stadt vereint, die sich dem Natur- und Umweltbildungsauftrag verschrieben haben und dabei die Potenziale und Synergien durch eine verstärkte Zusammenarbeit zukunftsweisend nutzen.

 

Als Teil dieses Netzwerks haben sich der Sozialpsychiatrische Dienst der Stadt Bochum, die USB Bochum GmbH, die Regionalgruppe Rhein-Ruhr des NaturGarten e.V. und der Tierpark + Fossilium Bochum zusammengeschlossen, um auf der Betriebsfläche des Tierparks eine Best-Practice-Insektenschutz-Initiative umzusetzen. Dabei wurde eine Fläche des Bochumer Tierparks naturnah und insektenfreundlich umgestaltet und ein dezentrales Angebot an Nisthilfen für Wildbienen geschaffen, die bei ihrer Fortpflanzung auf Kleinstrukturen an Trockenstandorten angewiesen sind.

 

Der Lebensraum der Wildbienen wird vor allem im urbanen Raum stark beeinträchtigt und geht durch die zunehmende Versiegelung von Flächen immer mehr zurück, was zu dramatischen Bestandsrückgängen führt. Als Bestäuber von Pflanzen – manche Pflanzengattungen werden ausschließlich von bestimmten Wildbienenarten bestäubt -  sind sie für ein intaktes Ökosystem und damit auch für den Menschen unerlässlich. Durch die Nutzung neuer Bodensubstrate, die Errichtung von Trockenmauern und durch eine vielfältige, insektenfreundliche Bepflanzung spricht die Initiative eine größtmögliche Artenvielfalt an.

 

Bereits im Frühjahr des letzten Jahres hatte der NaturGarten e.V. mit der Umgestaltung des Areals begonnen und dieses im April 2023 gemeinschaftlich mit fleißigen Helferinnen und Helfern des Kinderclubs HuiBo der USB Bochum GmbH fertiggestellt. Das Material und die Vorarbeiten wurden durch den Tierpark und durch den USB, der bereits seit Jahren eine Patenschaft für die Hummelwiese besitzt, finanziert. „Insektenschutz ist ein Thema, das auch uns sehr am Herzen liegt. Die Hummel ist für uns dabei das Symbol für eine saubere und intakte Lebensgemeinschaft“, erläutert Barbara Winklmeier, Abteilungsleiterin der Unternehmenskommunikation der USB Bochum GmbH.

 

Das ehrenamtliche Team des NaturGarten e.V. rund um Projektkoordinatorin Dipl.- Ing. Deborah Brand und Planerin und Bauleiterin Dipl.-Ing. Dorothea Schulte hat die Auswahl der Pflanzen getroffen, damit sie für viele Insekten als Nahrungsquelle, Schlafplatz, Schutz- und Paarungsort dienen. Nach Absprache mit Dipl.-Ing. Sabine Weinschenk, ebenfalls Mitglied des NaturGarten e.V. und Biologen des Tierparks wurden Wildbienen-Nisthilfen in liebevoller Kleinarbeit durch den Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Bochum angefertigt und mittlerweile an verschiedenen Stellen des Tierparks errichtet. Auch der ein oder andere Mieter ist schon eingezogen! Andreas Hiller, Teamleiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Stadt Bochum erklärt: „Das übergreifende Projekt passt hervorragend in die Konzeption des Sozialpsychiatrischen Dienstes. Sinnvolle Arbeitsinhalte anzubieten und eine nachhaltige Verbindung zwischen sozialen und ökologischen Aktivitäten zu schaffen sind seit jeher Grundgedanken der Arbeitsprojekte.“

 

Mit diesem Pilotprojekt mit Vorbildcharakter sollen Besucherinnen und Besucher des Tierpark + Fossilium Bochum zukünftig Inspirationen und Tipps für die Gestaltung des eigenen Gartens bekommen und durch begleitende zoopädagogische Angebote und per QR-Code abrufbare Informationen Wissen zum einheimischen Insektenschutz erhalten. Darüber hinaus wird es zeitnah die Möglichkeit geben im Zooshop des Tierparks ein durch Sabine Weinschenk entwickeltes, kindgerechtes Informationsbüchlein zum Leben der Wildbienen zu erwerben. Die Erlöse aus dem Verkauf sollen in weitere Artenschutzprojekte des Tierparks fließen.

 

Der NaturGarten e.V. engagiert sich seit mehr als 30 Jahren für eine nachhaltige Gestaltung naturnaher Gärten und Grünflächen, die Biodiversität fördern. Diese Flächen stehen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser und natürlichen Ressourcen und bieten Lebensraum für viele einheimische Tier- und Pflanzenarten.

 

Zoologische Gärten, wie der Tierpark + Fossilium Bochum unterstützen den globalen Artenschutz, aber auch der Artenschutz vor Ort ist ein wichtiger Bestandteil der nachhaltigen Unternehmensphilosophie. Frei nach dem Motto „Global denken – lokal handeln“ sollen mit Hilfe der Best-Practice-Insektenschutz-Initiative Belange des Klima-, Umwelt- und Artenschutzes öffentlichkeitswirksam dargestellt werden. Zoodirektor Ralf Slabik erklärt: „Der Tierpark mit seinen jährlich 350.000 Besuchenden und 25.000 zoopädagogisch betreuten Kindern und Erwachsenen der Zooschule fungiert hier in seiner Funktion als außerschulischer Lernort und bedeutendste informelle Bildungseinrichtung der Stadt. Ziel des Projektes ist es mit gutem Beispiel voranzugehen und für diese Problematik eine Plattform zu schaffen, die es ermöglicht, dass Menschen aus der gesamten Breite der Gesellschaft informiert und mögliche Handlungsfelder aufgezeigt werden.“

 

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