Ameca-Kärpfling

Ameca-Kärpfling

Ameca splendens

GewichtNicht bekannt
GrößeMännliche Kärpflinge: 8 Zentimeter; Weibchen: 12 Zentimeter
VerbreitungWestliches Mexiko
LebensraumHochlandgewässer (Ursprünglich: Rio Ameca, Rio Teuchitlan)
AlterIn menschlicher Obhut 6 Jahre
IUCN-StatusVom Aussterben bedroht (Vor kurzem: In der Natur ausgestorben)

Wissenswertes

Lebende Exemplare dieser Fischart zu sehen, ist nicht selbstverständlich. Bis vor kurzem galten Ameca-Kärpflinge – auch Flitterkärpflinge genannt - in der Natur als ausgestorben. Obwohl inzwischen wieder einzelne Individuen gesichtet wurden, ist die Art noch immer stark gefährdet! Die Familie der Hochlandkärpflinge, zu der diese Fische gehören, macht etwa 40 Prozent des gesamten mexikanischen Fischbestandes aus und bildet eine wichtige Nahrungsgrundlage für andere Tiere. Ihr Lebensraum ist besonders durch Umwelt- bzw. Wasserverschmutzung bedroht. Der Tierpark + Fossilium Bochum ist einer der wenigen Zoos in Deutschland, die Ameca-Kärpflinge halten, um die globale Zucht zu unterstützen und so zum Erhalt der Art beizutragen.

 

Nachwuchs

Ameca-Kärpflinge sind lebendgebärend (vivipar). Die Afterflosse der Männchen hat sich zu einem Begattungsorgan umgebildet, das sogenannte Andropodium. Bei der Begattung wird es in die Geschlechtsöffnung des Weibchens eingeführt. Die Keimzellen werden so im Leib des Weibchens befruchtet. Das macht das Lebendgebären möglich. Nach der Befruchtung entwickeln sich die Embryonen im Mutterleib und werden durch Nährschnüre versorgt. Die Jungtiere sind direkt nach der Geburt selbstständig. Schon ab einer Größe von ca. 3cm sind die Tiere geschlechtsreif.

 

Besonderheiten

Alle Hochlandkärpflinge sind in ihrer Heimat, dem Hochland Mexikos endemisch und alle dazugehörigen Arten in ihrem Bestand bedroht. Viele Zoos und Schauaquarien sind Mitglied in der Goodeid Working Group (Goodeidae = wissenschaftliche Bezeichnung der Hochlandkärpflinge). Diese Arbeitsgruppe, zu der auch Privathalter gehören, engagiert sich für die Zucht der gefährdeten Fischfamilie in Europa und steht in engem Dialog mit mexikanischen Wissenschaftler:innen, um Nachzuchten aus menschlicher Obhut wieder im Hochland Mexikos auszuwildern.

 

Neben den Ameca-Kärpflingen züchtet der Tierpark + Fossilium außerdem folgende Arten der gefährdeten Fischfamilie: Blauschwanzkärpfling (Ataeniobius toweri), San Marcos Kärpfling (Xenotoca doadrioi), Tequila-Kärpfling (Zoogoneticus tequila) und Vielfleckkärpfling (Skiffia multipunctata).

 

Erkennungsmerkmal

Der Ameca-Kärpfling gehört zu den Hochlandkärpflingen und weist typische Merkmale dieser Fischfamilie auf. Mit einer Körperlänge zwischen acht und 12 Zentimetern sind sie sehr kleine Süßwasserfische. Sie haben einen gedrungenen Körper, der zum Kopf und Maul spitz zuläuft. Die deutlich größeren Weibchen sind grau-silbrig geschuppt und mit vielen schwarzen Tupfen versehen, die an der Schwanzbasis zu einem Strich verlaufen. Die kleineren Männchen ähneln den Weibchen optisch, unterscheiden sich aber durch metallisch glitzernde Schuppen. Zudem weisen die Männchen am Schwanz ein gelbes Band auf, das bei dominanten Tieren noch kräftiger gefärbt ist.