Südamerikanischer Nasenbär

Südamerikanischer Nasenbär

Nasua nasua

Gewicht4 bis 6 Kilogramm
Größe45 bis 70 Zentimeter, Schulterhöhe etwa 30 Zentimeter
VerbreitungSüdamerika
LebensraumRegenwald
ErnährungFrüchte, Nüsse, Wurzeln; Insekten, kleine Wirbeltiere, Eier, Weichtiere, Aas
AlterÜber 12 Jahre
FeindeGreifvögel, Riesenschlangen, Raubkatzen
IUCN-StatusNicht gefährdet

Wissenswertes

Nasenbären sind tagaktive Kleinbären und gute Kletterer sowie Schwimmer. Zu ihrer Heimat zählen die Regen-, aber auch die Trockenwälder und Savannen Südamerikas. Zum Schlafen, zur Paarung und zur Geburt der Jungtiere klettern sie auf Bäume wobei der buschige Schwanz der Balance dient. Miteinander verwandte Weibchen und Jungtiere leben in Gruppen von bis zu 25 Tieren, Männchen sind territoriale Einzelgänger. Zu den natürlichen Feinden des Nasenbären gehören Riesenschlangen, Greifvögel und Katzen wie Pumas oder Jaguare. Die kleinen Allesfresser suchen gemeinsam nach Nahrung, während einige Wächtertiere nach Fressfeinden Ausschau halten. Droht Gefahr, verständigen sie den Rest der Gruppe durch Schwanzschläge und laute Rufe. Da sie auch Hühnerställe oder Vorratskammern plündern, werden sie von Menschen gejagt. Bedroht sind sie zudem durch die Abholzung des Regenwaldes, doch noch gelten sie als ungefährdete Art.

 

Nachwuchs

Zur Fortpflanzungszeit zwischen Januar und März dürfen sich männliche Nasenbären einer Gruppe Weibchen nähern und passen sich durch unterwürfiges Verhalten, wie die Fellpflege der weiblichen Tiere, an. Nach einer Tragzeit von 74 bis 77 Tagen bringt das Weibchen, das sich inzwischen von dem Rest der Gruppe abgesondert hat, zwischen drei und sieben Jungtiere zur Welt. Die 150 Gramm schweren Jungen öffnen nach vier Tagen ihre Ohren und nach weiteren sieben Tagen ihre Augen. Nach fünf bis sechs Wochen schließen sich Mutter und Jungtiere wieder der Gruppe an.

 

Besonderheiten

Der Südamerikanische Nasenbär ist 2016 in die Liste der invasiven Arten der Europäischen Union aufgenommen worden. Invasive Arten sind Tiere und Pflanzen, die direkt oder indirekt durch den Menschen aus ihrem natürlich Lebensraum in neue Gebiete gebracht wurden, in denen sie sich angesiedelt und vermehrt haben. Viele dieser Arten sind in ihren neuen Verbreitungsgebieten wenigen bis gar keinen natürlichen Feinden oder Futterknappheit ausgesetzt, sodass sie sich invasionsartig ausbreiten und dadurch ursprüngliche, heimische Arten verdrängen können. Mit neuen Haltungs- und Zuchtbestimmungen will die Europäische Kommission die Ausbreitung von Nasenbären und anderen invasiven Tier- und Pflanzenarten in Europa bekämpfen. Eine freilebende Gruppe von Nasenbären gibt es zum Beispiel in Spanien.

 

Erkennungsmerkmal

Die auffällige, rüsselartige Nase des Kleinbären ist beweglich und dient dazu, im Boden nach Nahrung zu suchen. Die Fellfärbung der Nasenbären variiert je nach Verbreitungsgebiet von hellbraun über rötlichbraun bis graubraun. Der Nasenbär hat einen schmalen Kopf an dem kurze runde und im Fell versteckte Ohren sitzen. Der lange, meist steil hoch getragene Schwanz ist schwarz geringelt. Die Füße enden in scharfen Krallen, die dem Tier beim Klettern helfen. Weibchen sind in der Regel kleiner und leichter als Männchen.